Am 17. November entstieg in Goldau einem Zuge ein viel angestaunter Reisender, der, ohne angehalten zu werden, nach kurzem Ausenthalte nach Locarno weiterreiste. Es war dies ein gewisser Gustav Nagel von Altmarkt a. d. E., ein schöner, festgebauter Mann mit blonden, bis auf die Schultern herabwallenden prächtigen Locken, kurzem, spitzgeschnittenem Bart und edlem, sanftmütigem Gesichtsausdruck, kurz, mit einem geschickt nachgeahmten traditionellen Christuskopf. Nun aber kommt erst das Wunderbarste. Herr Nagel nämlich reist ohne Kleider: ohne Schuhe, Strümphe, Hosen, Weste und Kopfbedeckung – ein leichtes, kurzes über Brust und Lenden geworfenes, offenes Hemd bildet seine ganze Garderobe! Nagels Körper zeigt keine frostige Spur der kalten Schweizerluft. Unglaublich, aber doch wahr!
Tiroler Volksblatt, 16. Jahrg., 6. Dezember 1902, Nr. 97, S. 3. Online: Am 17. November entstieg…